Sonntag, 17. Juni 2012

1. Putterersee Triathlon Aigen

Vor 26 Jahren habe ich hier am Putterersee meinen allerersten Triathlon - damals nur "just for fun" und noch als Brustschwimmerin - absolviert (Rottenmanner Tauern Triathlon). Daher freute ich mich schon sehr auf diesen Bewerb, der heuer erstmals über die Olympische Distanz (1,5 km Schwimmen - 40 km Radfahren - 10km Laufen) ausgetragen wurde. 
Auf Grund der Starterliste durfte ich mir auch einiges erhoffen. Nachdem ich die letzten 5 Aufeinandertreffen mit der dortigen Seriensiegerin, Gabi Krenn, bei Triathlons - zuletzt vor 3 Wochen in Stubenberg - jeweils für mich entscheiden konnte, hatte ich mir vorgenommen, den Kampf um den Gesamtsieg zumindest spannend zu machen. Wie es leider passiert, ging gestern - außer beim Schwimmen - gar nix. Warum? Ich weiß es nicht. Sowas passiert halt einfach. 

Das Schwimmen verlief sehr gut, obwohl ich kaum Wasserschatten fand. Die kleine Gruppe die ich in der ersten Runde einholte war zu langsam, erst hinter mir formierten sich dann mehrere Schwimmer, wie ich bei der Wende in der 2. Runde sehen konnte. Aber das bringt ein Rennverlauf halt mit sich.
Am Rad funktionierte zunächst der Tacho nicht, und ich konnte nicht sagen, wie ich geschwindigkeits- und frequenzmäßig unterwegs war. Als er in der 2. Runde dann "ansprang" merkte ich jedoch, dass ich insbesondere in den Steigungen langsamer als bei meinen Trainingsfahrten auf dieser Strecke unterwegs war, schob es aber zunächst auf die Hitze.

Zu diesem Zeitpunkt hatte mich Hans - so früh wie sonst nie beim Radfahren - bereits überholt. Was ich nicht wusste, er hatte eine für ihn bemerkenswerte Schwimmleistung abgeliefert, und war keine 40 Sekunden hinter dem stärksten Konkurrenten seiner Klasse aus dem Wasser gestiegen. Auch als er im Anstieg an mir vorbei fuhr, fiel mir auf, dass er ziemlich rasch Meter gut machte. Als ich dann bei der Wende in die dritte Runde bereits Gabi nachkommen sah, und sie mich daraufhin auch bald überholte, war die Enttäuschung doch ziemlich groß, und Resignation machte sich breit.

Hans fand beim Laufen seine Bedingungen vor: Hitze, Hitze, Hitze! So verwundert es nicht, dass er mit der 3. besten Laufzeit (nur 18 Sekunden hinter der besten Laufzeit!!) den Klassensieg und den 8. Gesamtplatz holen konnte, und das nachdem er am Vortag bei großer Hitze mehrere Stunden Tennismeisterschaften gespielt hatte (ich hab ihn dafür am Freitag für verrückt erklärt, aber offensichtlich wars für ihn eine gute Vorbereitung ;))

Was mich betrifft, bekam ich auch beim Laufen noch eine ordentliche Packung drauf, Marmelade in den Adern, rien ne va plus. Die Ergebnisliste zeigte es dann schonungslos: 5 Minuten hat mir Hans am Rad gegeben (beim letzten Bewerb waren es keine 4 Minuten auf 65 km mit mehr Höhenmetern), 12 Minuten hab ich beim Laufen auf 10 Kilometern ausgefasst. Das hat es im Triathlon überhaupt noch nie gegeben. Der standartmäßige Rückstand beträgt normalerweise an die 45 Sekunden pro Kilometer, bei längeren Distanzen auch mal weniger.

Kurzzusammenfassung daher: Hans hat eine bemerkenswert gute Leistung erbracht, ich hab beim Radfahren und Laufen ca. 5 Minuten vergeigt. Der Gesamtsieg wäre Gabi aber nicht zu nehmen gewesen, da sie diesmal am Rad wie von einem anderen Stern gefahren ist, und sicher auch beim Laufen bei Bedarf noch was drinnen gewesen wäre.
ABER ein zweiter Gesamtplatz und Klassensieg (bin ja schon a bissi älter) ist ja auch ganz schön, und das nächste Mal gehts hoffentlich wieder besser. Also kein Grund in Depression zu verfallen. :)

Unsere Tochter Kerstin hat als Schwimmerin mit Martin Geretschnig (Radfahrer) und Wolfgang Schweiger (Läufer) für die Idee Werbeagentur am Staffelbewerb teilgenommen. Nachdem sie krankheitsbedingt gut 6 Wochen außer Gefecht war, hat sie erst diese Woche wieder begonnen regelmäßig zu trainieren, und durfte sie sich daher auch keine Bestleistung erwarten. Es gelang ihr jedoch in einer respektablen Zeit das Schwimmen hinter sich zu bringen, und Martin Geretschnig, ließ keinen Zweifel darüber offen, wer hier der schnellste Radfahrer der Veranstaltung war, und dies, obwohl er sich zwischendurch sogar noch auf den Asphalt legte. Wolfgang Schweiger finalisierte die Staffelleistung noch mit einem sehr schnellen Lauf, und so konnte sich das Team den Gesamtsieg aller Staffeln sichern!

Zur Veranstaltung selbst ist zu sagen, dass sie - obwohl erst erstmals über die olympische Distanz ausgetragen - vorbildlich organisiert war und das Veranstalterteam nichts dem Zufall überlassen hat. Alles war sehr übersichtlich und liebevoll aufgezogen, freundliche Helfer überall, Schwimmstrecke mit großen Bojen, sehr guten Absperrungen, gut positionierten Labestationen, tolle Location, anspruchsvolle Strecken und wir wünschen uns, das es diesen Triathlon auch im nächsten Jahr, dann allerdings mit mehr Teilnehmern, wieder geben wird. Ein herzliches Dankeschön auch an die Bewohner von Aigen und Umgebung, die trotz der Heuernte und des Ausflugswetters sich vorbildlich an die doch umfangreichen Straßensperren gehalten haben.

Ergebnisse