Zunächst starteten wir alle drei Mitte August beim Ausee Sprinttriathlon (750m/20km/5,1km) in Blindenmarkt. Dieser Bewerb war als weiterer Qualifikationsbewerb für die Agegroup Europameisterschaft 2014 und gleichzeitig Niederösterreichische Meisterschaft relativ gut besetzt. Hans und ich setzten unsere Erwartungen eher niedrig an, zumal wir in letzter Zeit fast nur mit dem Rad unterwegs waren.
Der Start erfolgte in Wellen, jedoch mit sehr kurzen Abständen, sodass die guten Schwimmerinnen unter den Frauen Probleme mit den "Rückstaus" der schlechteren Schwimmer der vorangegangenen Welle hatten. Trotzdem stieg Kerstin mit rund 2 Minuten Vorsprung auf uns aus dem Wasser, und obwohl der Bewerb ohne Neopren statt fand, konnte auch Hans mit dem Schwimmen sehr zufrieden sein. Bei mir liefen die letzten Wochen auf Grund einer wieder aufgeflammten Epicondylitis (Tennisarm) gänzlich ohne Schwimmtraining ab, und ich war hauptsächlich darauf bedacht möglichst schmerzarm die erforderliche Runde hinter mich zu bringen.
Mit dem Radfahren waren wir alle drei sehr zufrieden. Die hügelige Strecke war abwechslungsreich und genau nach unserem Geschmack. Mir gelang dabei in meiner Lieblingsdisziplin der zweitbeste Radsplit unter allen Teilnehmerinnen (102 Starterinnen), und die hatten teilweise doch bekannte Namen.
Auch beim abschließenden Lauf konnten wir alle drei für uns recht gute Leistungen erzielen, obwohl der Schwerpunkt im Training wie gesagt derzeit überhaupt nicht beim Laufen lag. Nur dank meiner sehr guten Radleistung konnte ich am Ende Kerstin noch auf Distanz halten, und damit das "familieninterne Mädelsduell" noch einmal für mich entscheiden.
Am Ende bedeutete dies einen 4. Platz für Hans, einen 2. Platz für mich und einen 5. Platz für Kerstin in der jeweiligen Altersklasse.
Als weiteren Bewerb startete Hans nur 2 Tage nach Ausee beim "Rund um den Puttererseelauf" in Aigen/Ennstal wo es bei sehr warmen Temperaturen 12 km zu bewältigen gab, und er sich mit gut 2 Minuten Vorsprung den Sieg in seiner Altersklasse sicherte. Ich zug es vor die Beine hochzulegen, und ich voll auf den Ötztaler Radmarathon am kommenden Wochenende zu konzentrieren.
Am 25. August sollte der eigentliche Saisonhöhepunkt des heurigen Sommers für Hans und mich über die Bühne gehen, der
Ötztaler Radmarathon. Hier galt es ausgehend von Sölden im Ötztal über das Kühtai, den Brenner, den Jaufenpass und das Timmelsjoch eine Runde mit ca. 240 km und rd. 5.500 Höhenmetern mit dem Rennrad zu drehen. Bereits im Juli haben wir uns im Urlaub die Strecken genau angesehen, und warteten nur mehr auf den Tag der Tage. Leider kündigte sich bei mir nur wenige Tage vorher eine Erkältung an. So stand der Start auf Messers Schneide. Nach langem hin und her fuhren wir schließlich trotz tristester Wettervorhersage (mit anhaltendem Regen bis zum frühen Nachmittag war zu rechnen) nach Sölden. Am Renntag in der Früh hatte es in Sölden auf 1.368hm 8 Grad. Es regnete bereits während der Fahrt zum Start und beim anschließenden Warten auf den Startschuss waren wir schon mal leicht durchfeuchtet.
Von "durchfeuchtet" bis "durchnass" dauerte es nur wenige Minuten der Abfahrt ins ca. 30 km entfernte auf 812m liegende Ötz. Ich war etwas besser gekleidet als Hans, entledigte mich in Ötz ohne anzuhalten meiner warmen alten Daunenjacke, und fuhr mit einem relativ guten Wärme/Kältegefühl dem Kühtai zu. Nun würde sich zeigen, wie meine Atemwege bzw. mein Körper reagieren.
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So präsentierte sich uns das Kühtai im Juli |
Hans hatte bereits bei der Abfahrt nach Ötz mit Kältezittern zu kämpfen und musste die nassen Kurven noch vorsichtiger nehmen. So fuhren wir, obwohl Hans normal der deutlich rasantere Abfahrer ist, immer in Sichtweite. Beim Anstieg aufs Kühtai musste Hans kurz zur Seite gehen, um sich seiner Jacke zu entledigen, und dabei stürzte er beim Aufsteigen mit dem Rad auf die Schaltungsseite. Erst viel weiter oben, nach dem Ochsengarten, als er schließlich auf den niedrigsten Gang schaltete verklemmte sich die Kette zwischen Speichen und Ritzel, und es dauerte gut 10 Minuten (immer noch im strömenden Regen), ehe er mit Hilfe eines Zusehers das Problem beheben konnte. In dieser Zeit kühlte er derartig aus, dass er sich auch beim weiteren Bergauffahren nicht mehr erwärmen konnte.
Als er mir beim Stausee am Streckenrand stehend mitteilte, dass er nicht mehr weiterfahren kann, dachte ich zunächst noch, ich würde versuchen weiter zu machen. Wir fuhren also nach einer kurzen Lagebesprechung so gut es ging noch die letzten Höhenmeter hinauf bis zur Labestation (Hans konnte vor lauter zittern schon fast nicht mehr lenken), und ich versuchte oben den Raum/Sammelstelle ausfindig zu machen, wo Hans sich wärmen konnte, und von wo dann auch ein Rücktransport nach Sölden inkl. Rad gewährleistet sein würde, während Hans von heftigem Kältezittern geschüttelt zunächst im Eingangsbereich eines Souvenirgeschäfts und anschließend in einem Rettungswagen wartete.
Von da an wurde es dann richtig ungemütlich. Langer Rede kurzer Sinn: Während dem ganzen hin und her (es wusste keiner irgendwas) kühlte ich selbst auch so aus, dass ich ebenfalls das Rennen beenden musste, und wer weiß wofür es gut war. Die Fahrt hinunter nach Kematen soll sich wie in einem "Bachbett" angefühlt haben, und auf Grund der Verhältnisse und des Zustandes der Teilnehmer nicht ganz ungefährlich gewesen sein. Zudem haben die Regenfälle angeblich bis zum Brenner angehalten, was nochmal über 2 Stunden im Regen bedeutet hätte. Manchmal solls halt einfach nicht sein. Der Ötztaler steht damit nach wie vor ganz oben auf der Liste, und nächstes Jahr gibts vermutlich einen weiteren Versuch.
Ergebnis Ötztaler Radmarathon
Nachdem wir unsere Enttäuschung vom Ötztaler einigermaßen verdaut hatten, gingen Hans und ich gestern kurz entschlossen beim sehr gut organisierten Gaishorner X-treme-Bergduathlon an den Start, der sich in den letzten Jahren wachsender Teilnehmerzahlen erfreut.
Ausgehend vom Gaishorner See ging es dabei mit dem Mountainbike zur Mödlingerhütte (ca. 8km, rd. 800hm) und anschließend mit den Laufschuhen zum Spielkogel und wieder zurück (ca. 4 km). Mit dem Radfahren waren wir beide recht zufrieden, das anschließende "Laufen" war einfach nur hart². Hans fühlte sich offensichtlich auf den steilen, rutschigen Steigerl in seinem Element, und konnte als 53jähriger in der Klasse über 40 Jahren die zweitbeste Laufzeit erzielen, und auch von den "Jungen" konnten nur drei Einzelstarter eine bessere Zeit drauflaufen. Er beendete damit das Rennen mit einem sehr guten 3. Klassenrang. Für mich hieß es zunächst noch zittern, war mir doch die sehr gute Läuferin Pia-Maria Thoma mit nur rd. 2,5 Minuten Rückstand nach dem Radfahren auf den Fersen. Leider musste diese den Bewerb vorzeitig beenden, und so konnte ich den ungefährdeten Sieg in der Dameneinzelwertung heimlaufen.